Microbursts sind sehr kurze Vollastspitzen im Netzwerk, die durchaus das Zeug haben für Probleme zu sorgen. "Wir haben nur 10% Last auf unseren Verbindungen." werden die meisten sagen. Das stimmt, aber da dieser Wert auf einer relativ groben Zeitspanne beruht - meist Werte aus 15 bis 30 Sekunden - bleiben diese Überlastsituationen unentdeckt.
Die Folge von Microbursts sind z.B. buffer overflow, verbunden mit Paketverlust, Jitter und auch erhöhten Latenzen. Eines der Messmodule, welche bei Allegro Packets in allen Analyzern enthalten ist, bearbeitet diese Aufgabenstellung und hilft auf einfache Art Microbursts zu visualisieren.
Wie entstehen Microbursts und was kann dagegen getan werden?
Netzwerkequipment, je nachdem, was eingesetzt wird, ist heute sehr günstig. Das führt dazu, das viele die Komplexität einer QoS Konfiguration scheuen und die Problematik mit immer mehr Bandbreite „erschlagen“ wollen. Damit möchte man eine Überlastsituation vermeiden und erhöht immer weiter die Bandbreite. Problematisch wird es, wenn dennoch die hier beschriebenen Microbursts auftreten. Oft sind es Webseitenaufrufe die mit vielen parallelen TCP-Verbindungen versuchen, diese Seite schneller zu laden. Aber auch das Verschieben eines ganzen Ordners mit vielen großen Dateien kann logischerweise diesen Überlastsituationen führen.
Technisch gesehen haben die Clients meist eine 1G Verbindung und die Serverinfrastruktur ist typischerweise mit 10G angebunden. Baut ein Endgerät eine Verbindung über TCP auf, dann wird nach einigen Handshakes die Windowsize nach oben angepasst und es wird mehr übertragen. Ein Request eines Clients kann eine so große Datenmenge vom Server zur Folge haben, die nachgelagerte 1G Netzwerkanbindung ist überlastet, TCP wird dann die Übertragungsrate anpassen. Trotzdem kommt es zu Paketverlusten und Jitter. Andere Protokolle wie UDP haben diesen „Anpassungsmechanismus“ nicht, die Bandbreite wird immer maximal genutzt.
Helfen kann hier nur eine gute QoS Infrastruktur, die auf die zu übertragenden Applikationen bestens angepasst ist. Um den Applikationsmix auch in zeitlicher Abhängigkeit zu kennen, ist eine Analyse mit einem Analyzer von Allegro Packets sehr hilfreich. Dann kann die Konfiguration an die tatsächliche Situation angepasst werden.
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